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Gläserne Werkstatt

Die Gläserne Werkstatt war von 2014 bis 2019 ein Forum zum Mitreden und Mitgestalten. Hier wurden Ideen entwickelt, Modelle analysiert und neue Lösungen für den Kunst- und Wissenschaftsbereich diskutiert. 

Bisherige Veranstaltungen:

8. April 2019:  »Wie klug ist künstliche Intelligenz – bestimmen Algorithmen bald über unser Leben?«

Alle Welt spricht, schreibt und sendet allgewaltig über Künstliche Intelligenz. Das Bundesforschungsministerium macht KI in diesem Jahr zum Themenschwerpunkt. Euphorie und Hoffnung über den Nutzen und die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz treffen auf Sorgen, Warnungen und Ängste, was eine weitere Digitalisierung und die Abgabe bisher dem Menschen überlassener Tätigkeiten an die Technik bedeutet. Bestimmen immer komplexer werdende Algorithmen bald über unser Leben? Kann Technik überhaupt intelligent sein? Was macht es mit den Menschen, wenn Computer für sie „denken“? Handeln kluge Rechner auch sozial? Besteht nicht die Gefahr, dass Algorithmen diskriminieren und ausgrenzen? Ist Künstliche Intelligenz wirklich ein Wachstumstreiber oder vor allem ein Jobkiller? Verschläft Deutschland hier eine rasante Entwicklung? Diese und weitere Fragen werden in der zweistündigen Diskussion angeschnitten. Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange diskutierte mit dem prominenten Hirnforscher und Buchautor Prof. Dr. Gerald Hüther und dem Dresdner Informatikforscher Prof. Dr. Christian Mayr über die Verheißungen und Bedrohungen der Künstlichen Intelligenz.

4. März 2019: »Die neue Lust an der Ostkunst« Pure Nostalgie oder späte Würdigung?

Der Umgang mit in der DDR entstandener Kunst wird fast drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall heftig diskutiert. Gegensätzliche Meinungen prallen aufeinander. Manche halten diese Kunst für politisch kontaminiert und in den Ausstellungen der Museen für verzichtbar. Andere loben die hohe handwerkliche Meisterschaft ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler. Dritte sehen in vielen Werken künstlerische Zeitzeugen, die in einen historischen Kontext gestellt werden sollten. Möglicherweise wird der sogenannte Bilderstreit auch deshalb so verbissen geführt, weil er von vielen exemplarisch für empfundene Kränkungen zwischen Ost und West angesehen wird.
Warum organisieren so viele Museen gerade jetzt Ausstellungen mit Kunst, die während der DDR-Zeit entstand? Ist diese Kunst plötzlich „in“ oder „vintage“? Also pure Nostalgie? Oder ist die Forderung nach mehr Präsenz ostdeutscher Kunst in den Museen berechtigt, weil damit ein Defizit ausgemerzt wird? Wurden die Werke ostdeutscher Künstler tatsächlich von vielen Kritikern verächtlich bewertet und von den Museen in die Depots verbannt? Was sagen diese Werke heute über die Zeit ihrer Entstehung? Was sagen sie über ihre Rezeption? Nehmen wir überhaupt die Vielfalt der Kunst wahr, die seinerzeit entstand? Gehört diese nicht längst zum Kanon der gesamtdeutschen Kunstgeschichte?
Diese und ähnliche Fragen diskutierten  Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange, Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg, Forschungsseniorprofessur für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie am Institut für Soziologie der TU Dresden, und Dr. Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele. Etwa 200 Gäste kamen ins Haus, um die spannende Diskussion zu verfolgen.

17. September 2018: »Teurer Fortschritt für die Gesundheit – was können, müssen und wollen wir uns leisten?« Kosten, Nutzen und Finanzierungsmöglichkeiten der Medizin.

Wie können medizinische Innovationen die Patienten auch erreichen? Wer entscheidet, welche Forschungsergebnisse in Therapien münden? Wird die Schere zwischen Machbarkeit und Finanzierbarkeit immer weiter auseinanderklaffen? Müssen medizi-nische Leistungen wegen explodierender Kosten rationiert werden? Oder: Können der technische und der pharmazeutische Fortschritt im Gesundheitswesen andererseits auch eine Chance für Kosten-senkungen sein?
Diese und ähnliche Fragen möchten wir gemeinsam mit Ihnen diskutieren. Wir freuen uns darauf, Sie als unsere Gäste begrüßen zu dürfen. Zu diesen Fragen diskutierten gemeinsam mit dem Publikum die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden, und Dr. med. Klaus Heckemann, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen.

24. April 2018:  »Museum – Dachboden – oder doch weg?« Zum Umgang mit Künstlernachlässen.

Das Thema wird international diskutiert und doch sieht sich jedes einzelne Bundesland mit mehr Fragen als Antworten konfrontiert: Was tun mit dem Nachlass bildender Künstlerinnen und Künstler, mit wachsenden Bergen von Skulpturen, Grafiken und Gemälden? Der Verbleib von Kunst und die Entscheidung, was Kunst ist und was weg kann, ist nicht allein die privat-vorsorgende Aufgabe von Künstlern und ihren Erben. Ein gesellschaftliches und öffentliches Interesse an Künstlernachlässen entspricht unserem Selbstverständnis als Kulturnation Deutschland und als Kulturland Sachsen. Aber - wollen wir wirklich die Werke eines jeden ernst zu nehmenden Künstlers sichten, archivieren, digitalisieren und zumindest eine Auswahl aufbewahren? Und wie lange eigentlich und in welchen Räumen? Welche Verantwortung trägt der Künstler, welche der Staat? Welche Kunstöffentlichkeit entscheidet über Wert und Wertlosigkeit? Was folgt aus den Erfahrungen mit den lange verkannten Kunstwerken der Avantgarden? Fressen die Kosten für Künstlernachlässe die Mittel für die Werke lebender Künstler auf? Welche Fördertöpfe brauchen wir? Welche Rolle können die großen, welche die kleinen regionalen Museen spielen, was ist mit einer Standortkonzeption? Welche Funktion kann eine Werkdatenbank erfüllen? Wo kommt die Wissenschaft ins Spiel, wo Ehrenamtliche? Wie werden die Werke der Gesellschaft, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Zu diesen Themen diskutierten Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange mit Dr. Alfred Weidinger,Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig, und Silvia Köhler, Vorstand der Stiftung Künstlernachlässe Mannheim, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Künstlernachlässe auch mit den Gästen.

26. September 2017: »Arm, aber frei. Oder die Kunst zu überleben« Die soziale Situation von Künstlerinnen und Künstlern.

Viele Künstlerinnen und Künstler leben in prekären Verhältnissen. Ihre Einkünfte sind oftmals mies und liegen weit unter dem gesellschaftlichen Durchschnitt. Jobs sind befristet, Künstler haben meist mehrere „nebenbei“, um für Miete, Material und das Nötigste aufkommen zu können. Beruf und Familie sind noch schwieriger als in anderen Berufsgruppen vereinbar. Später droht für viele Altersarmut. Dies alles trifft Künstlerinnen noch härter als ihre männlichen Kollegen. Rund 90 Prozent aller Kunstschaffenden stehen am Existenzminimum. Sie beherrschen vor allem eine Kunst: die zu überleben. Die wenigen kommerziell erfolgreichen Stars der Branche sind medial zwar präsent, aber nicht repräsentativ. Deshalb ist es überfällig, die Leistungen der „Kreativen“ nicht nur zu preisen, sondern dass sich die Kulturpolitik auch um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstlerinnen und Künstlern in Malerei, Schauspiel, Tanz, Musik, Literatur und Film bemüht. Viele Regelungen wie die Absicherung in der Künstlersozialkasse und die Steuergesetze unterliegen zwar der Bundesgesetzgebung und sind aus Sachsen nicht zu verändern. Doch es gibt Faktoren, auf die die Landespolitik Einfluss nehmen will: Ausstellungsvergütung, Stipendien, Atelierprogramme. Zu diesen Themen diskutierten Dr. sc. Eckard Priller, Ökonom und Soziologe, wissenschaftlicher Co-Direktor des Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft in Berlin, und Dirk Förster, Künstlerischer Leiter & Geschäftsführer LOFFT - DAS THEATER Verein zur Förderung des Leipziger OFF-Theaters e.V., unter der Moderation von Dr. Eva-Maria Stange gemeinsam mit dem Publikum.

21. März 2017: Urheberrecht und Bildung in der digitalen Welt
Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange kam dazu mit Herrn Oliver Hinte, Geschäftsführer der Fachbibliothek Rechtswissenschaft an der Universität zu Köln, und Herrn Stephan Kilian, Lektorat Wirtschaft, Verlag C.H.Beck oHG, München, ins Gespräch.
Diskutiert wurden Fragen wie: Schließen sich Autorenschutz und freier Zugang zu digitalen Werken aus? Werden die Hochschulen bei der Beachtung des Urheberrechts überfordert? Müssen die Studierenden wieder an den Kopierer? Ist Einzelabrechnung in Zeiten von Flatrate und Abos überhaupt noch zeitgemäß? Wie kommen die Autoren wissenschaftlicher Werke zu ihrem Recht und ihren Tantiemen? Stehen kleine Verlage nun vor dem Aus? Wie weit lässt das Urheberrecht überhaupt noch den freien Zugang zu digital vorhandenem Wissen zu?

15. September 2016: Hochschulgesetzgebung
Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, Prof. Dr. Jürgen Zöllner, ehemaliger Bildungs- und Wissenschaftsminister in Rheinland-Pfalz, und mit Janek Heß, Vorstandsmitglied des Freien Zusammenschlusses von StudentInnenschaften, kam mit den etwa 100 Gästen in einen lebhaften Austausch zu Fragen wie: Haben sich die vor einigen Jahren angestoßenen Änderungen zu mehr Autonomie, Deregulierung und Mitbestimmung bewährt? Wie viel strategische Planung bleibt beim Staat und wie setzt er sie durch? Welche aktuellen Herausforderungen gibt es für die Governance, die Mitbestimmung, die Organisation und Steuerung einer Hochschule? Wie ist die Arbeit der Hochschulräte zu bewerten? Welche Möglichkeiten gibt es für eine möglichst gerechte und transparente Rektorenwahl? Welche Konsequenzen leiten sich aus Antworten auf diese Fragen für eine Weiterentwicklung des Hochschulgesetzes in Sachsen ab?

6. April 2016: Industriekultur – Erbe, Auftrag oder hohle Phrase?
150 Experten und Gäste diskutierten im voll besetzten Saal des Kunstministeriums, fast zweieinhalb Stunden lang, wie die Industriekultur stärker ins Blickfeld gerückt werden kann.
Bei der von Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange moderierten Veranstaltung sprachen Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, vorm. Direktor des Ruhr Museums, Mitglied des Vorstandes der Stiftung Zollverein, Dr. Lars Scharnholz, Geschäftsführer des Instituts für Neue Industriekultur INIK GmbH, und Jana Reichenbach-Behnisch, Architektin und Geschäftsführerin des Tapetenwerks Leipzig.
 
29. September 2015: Kultur. Für alle. Die Zukunft des Sächsischen Kulturraumgesetzes
Etwa 100 Interessierte kamen am 29. September in das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, um über das Kulturraumgesetz zu sprechen. Im Podium waren Christian Schramm, Präsident des Sächsischen Kultursenats, Staatssekretär Uwe Gaul und Tobias J. Knoblich, Kulturdirektor der Stadt Erfurt
 
15. Juni 2015: Die Hochschulgesetze – Gratwanderung zwischen Steuerung und Autonomie
Prof. Dr. Friedrich Albrecht, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, Staatssekretär Uwe Gaul und Dr. Hans-Gerhard Husung, Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, (von links nach rechts) diskutierten am 15. Juni 2015 gemeinsam mit dem Publikum bei der Gläsernen Werkstatt im Sächsischen Wissenschaftsministerium zum Thema »Wie sieht die Hochschule der Zukunft aus?«.
 
6. März 2015: »Willkommen in Sachsen!?«
Etwa 200 Bürgerinnen und Bürger kamen zu der restlos ausgebuchten Veranstaltung“unter dem Titel »Willkommen in Sachsen!?« beschäftigte sich mit dem Thema »weltoffenes Sachsen«. Der Intendant des Staatsschauspiels, Wilfried Schulz, Prof. Dr. Wolfgang Donsbach von der TU Dresden und Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange führten in das Thema ein, danach folgte ein intensiver Austausch mit den Gästen.
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